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Zwischenräume

Art Brut aus der Sammlung Hannah Rieger

 

Die Galerie Sigmund Freud zeigt erstmals Art Brut. Die Ausstellung umfasst 47 Werke von 24 Künstler:innen aus 9 Ländern. Kunst aus Gugging – das österreichische Art Brut-Modell – bildet einen Schwerpunkt. Zwischenräume markieren Übergänge. Im Zwischenraum von Freuds Unbewusstem, Psychiatrie und zeitgenössischer Kunst ist Art Brut nur in ihrer extremen Individualisierung zu verstehen. Als Kunst von Autodidakten aus der Peripherie der Gesellschaft findet Art Brut zunehmend weltweite Beachtung. Jeder Künstler und jede Künstlerin folgt einer „individuellen Mythologie“ (Harald Szeemann), d.h. schöpferischen Impulsen von innen, einer Mission, oft einer Obsession. Der Fokus von außen ist auf die Qualität des künstlerischen Ausdrucks gerichtet, auf die jeweils ganz individuelle Formensprache und nicht auf den sozialen Status oder den psychischen Zustand der Künstler:innen. Der französische Künstler und Weinhändler Jean Dubuffet (1901 – 1985) fand für dieses Genre jenseits des Kunst-Mainstreams den Begriff Art Brut. In dem emanzipatorischen Bestreben nach Akzeptanz im Feld der akademischen zeitgenössischen Kunst ist die bislang unverfälschtere Art Brut in Gefahr, vom globalen Kunstmarkt vereinnahmt zu werden. Die Zwischenräume von gleichberechtigter Teilhabe und kritikloser Inbesitznahme sind vor allem aus kommerziellbetriebswirtschaftlichen Überlegungen eng geworden. Auch dadurch verwandeln sich die Perspektiven auf Art Brut permanent.

www.livinginartbrut.com

Künstler:innen: Laila Bachtiar (Österreich), Thérèse Bonnelalbay (Frankreich), Johann Fischer (Österreich), Franz Gableck (Österreich), Jill Galliéni (Frankreich), Johann Garber (Österreich), Madge Gill (Vereinigtes Königreich), Martha Grunenwaldt (Belgien), Johann Hauser (Österreich), Gertrude Honzatko-Mediz (Österreich), Josef Hofer (Österreich), Franz Kamlander (Österreich), Johann Korec (Österreich), Latefa Noorzai (Afghanistan/USA), Misleidys Castillo Pedroso (Kuba), Marilena Pelosi (Brasilien/Frankreich), Michaela Polacek (Österreich), Heinrich Reisenbauer (Österreich), Karl Reisenbauer (Österreich), Philippe Saxer (Schweiz), Takuya Tamura (Japan), Oswald Tschirtner (Österreich), Karl Vondal (Österreich), August Walla (Österreich)

Kuratorin: Nicole Pruckermayr

 
 
 
 
 
 
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22.6. – 20.9. 2023
Montag bis Freitag 10:00 – 15:00 (ausgenommen Feiertage)

Galerie Sigmund Freud
LKH Graz II, Standort Süd
8053 Graz, Wagner-Jauregg-Platz 1

Die Ausstellung wurde von der Steirischen Kulturinitiative in Kooperation mit der Sammlerin und der Galerie Sigmund Freud realisiert.

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