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Wegbrechen Aufbrechen

Maria Legat, Zsusanna Szula, Gustav Troger, Josef Wurm

 

Was passiert, wenn alle Stricke reißen? Wenn sich das Leben plötzlich und unerwartet verändert? Nichts ahnend, mit Freude lebt man vor sich hin und dann Zack: Das Plötzliche dringt ein. Liebe, Haß, eine neue Umgebung, ein Systemfehler. Es bricht etwas weg, es kommt etwas hinzu. Es bricht etwas auf.

In dieser Ausstellung geht es um die verborgenen Welten; um Erlebnisse, die auch manchmal unsagbar sind, die wegbrechen lassen. Um Tagebuchaufzeichnungen, um die Aufarbeitung erschütternder Erlebnisse, Krieg, Krankheit… Es geht um die Neuzusammensetzung nach Umbrüchen. Um Aufbrüche. Um das Prinzip von Vertrauen, vielleicht auch Hoffnung beim Aufbruch.

Josef Wurms Arbeiten konzentrieren sich auf splitternde Zerlegungen, scheibchenweise, fulminat und in – sowohl wegbrechenden als auch aufbrechenden – Neuzusammensetzungen werden Menschen, Situationen oder räumliche Zusammenhänge seziert, umgeordnet, neu geschaffen. Das Element des Fleisches durchzieht seine Beiträge: das Fleisch, welches rutscht, steht, liegt oder hängt. Im Extraraum, im großen Raum, quer durch den Raum. Hybride Figuren, hybrides Fleisch, eine Gemengelage an Zerfall und Erneuerung.

Die mehrteilige tagebuchartige Arbeit von Zsuzsanna Szulas fügt sich dazwischen, sie zeichnet eine intensive Auseinandersetzung mit Schmerzvollem aus. Die Übermalungen und Neusetzungen zeigen eine feminine Bewältigung mit Kraftvollem, vielleicht auch eigentlich Unbewältigbarem. Dieses Tagebuch entstand während der Pandemie, hier wird Existenzielles verarbeitet. Und dazwischen immer wieder auch hell erleuchtete positive Funken. Das Leben in einer malerischen Verdichtung. Eine weitere Arbeit“VTI“ zeigt malerisch die Kraft, die dadurch entsteht, Dinge überwunden zu haben.

Gustav Trogers Universum ist im Eingangsbereich zu finden: „LOBBY: The Situationroom ()“ Mehrdeutigkeiten und die Parallelwelten der Psyche können hier näher unter die Lupe genommen werden. Ein Aufbruch ins Ungewisse.

Die vielschichtigen und feinausgearbeiteten Artefakte von Maria Legat sind großformatig. Es sind Auseinandersetzungen im Innen und im Außen. „UNTER FERNER LIEFEN“ ist unter dem Eindruck des Beginn des Krieges, den Rußland gegen die Ukraine führt, entstanden. Eine heftige Fantasiewelt, innerhalb derer die intensiven Hintergründe durch die Verwendung zarter Farben oft erst auf den dritten Blick wahrgenommen werden können. Die Skulptur „Jeder ist Mutter II“ thematisiert die Möglichkeit, die jedem Lebewesen innewohnt – sich zu kümmern, Verantwortung zu übernehmen, Sorge zu tragen für jemanden und etwas. Die Skulptur bildet einen Raum gemeinsam mit dem Bild „Ende gut“. Und beschließt die Ausstellung pointiert.

Künstler*innen: Maria Legat, Zsusanna Szula, Gustav Troger, Josef Wurm
Kuratorin Dr.in Nicole Pruckermayr

19.3.  –  21.4.2023
Dienstag bis Sonntag 11:00 – 17:00
(feiertags geöffnet)

Kunsthalle Feldbach
Sigmund-Freud-Platz 1
8330 Feldbach

Ein Ausstellungsprojekt der Steirischen Kulturinitiative in Kooperation mit der Stadt Feldbach

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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